Candidate Experience

Die Candidate Experience soll das Vertrauen zwischen einem möglichen Kandidaten und dem Unternehmen stärken. Wie das gelingt, zeigt dieser Artikel.

Was ist das?

Die Candidate Experience beschreibt die Erfahrung, die ein Kandidat während seines gesamten Bewerbungsprozesses mit dem potentiellen neuen Arbeitgeber macht – der sogenannten Candidate Journey. Dazu gehören nicht nur der Bewerbungsprozess, sondern auch der vorgelagerte Schritt der Stellensuche mit dem Erstkontakt zum Unternehmen sowie die nachgelagerte Kommunikation zwischen einem Unternehmen und dem Bewerber mit der Zu- oder Absage sowie das Onboarding wenn es zum Vertragsabschluss kommt.

Warum und für wen ist die Candidate Experience wichtig?

Jedes Unternehmen will wachsen und dafür braucht es fortlaufend neue Mitarbeiter. Bleiben die aufgrund einer negativen Candidate Experiene aus, gefährdet dies den Unternehmenserfolg. Somit ist eine positive Candidate Experience wichtig für jedes Unternehmen und seine Employer Brand, um einerseits die Absprungrate von Bewerbern zu reduzieren und andererseits die Arbeitgeberattraktivität auch für andere Jobsuchende zu erhöhen.

Hat ein Unternehmen ein positives Employer Branding dann wird es einfacher neue Mitarbeiter zu gewinnen. Die Candidate Experience hängt eng mit dem Employer Branding zusammen, denn Bewerber teilen ihre Erfahrungen mit dem Unternehmen, bei dem sie sich beworben haben, oft auf Arbeitgeber-Bewertungsportalen wie kununu mit, wo es eine extra Rubrik für Bewerber gibt. Jeder Bewerber ist somit ein Influencer, wenn er seine Erfahrungen verbreitet – egal auf welcher Plattform oder auch offline.

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Wer beschäftigt sich mit der Candidate Experience?

Das Candidate Experience Management, zur HR-Abteilung gehörend, beschäftigt sich mit der Gestaltung der Candidate Experience. Dabei geht es weniger um die erfolgreiche Stellenbesetzung als vielmehr um das Erlebnis, das ein Bewerber mit dem Unternehmen hat. Ziel ist es, an möglichst vielen Kontaktpunkten mit dem Unternehmen positive Erlebnisse für den Kandidaten zu erzeugen. An erster Stelle steht hier die respektvolle Beziehung zwischen Unternehmen und Jobsuchendem.

Mentalitätswandel der Recruiter

Recruiting-Prozesse kritisch zu hinterfragen und entsprechend zu optimieren ist das eine, wenn man die Candidate Experience verbessern möchte. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die Haltung gegenüber und der Umgang mit den Kandidaten von Seiten der Personaler. Bewerber und Kandidaten sind keine Bittsteller, sondern Kunden. Hier ist mehr Vertriebsdenken von Seiten der Recruiter gefragt.

Wenn beispielsweise ein Bewerber anruft und sich nach dem Stand seiner Bewerbung erkundigt, dann sollte ein Personaler davon nicht genervt sein. Und wenn man dem Kandidaten eine Rückmeldung an Tag X ankündigt, dann meldet man sich an besagtem Tag auch, selbst dann, wenn man die erwartete Info noch nicht geben kann. Es geht um die Wertschätzung des Kandidaten. Dieser Eindruck bleibt haften.

 

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Was ist das Ziel einer positiven Candidate Experience?

Eine Candidate Experience soll das Vertrauen zwischen einem möglichen Kandidaten und dem Unternehmen stärken – so sehr, dass der Kandidat das Unternehmen auch dann weiterempfiehlt, wenn die offene Vakanz nicht durch ihn besetzt wird.

Häufigsten Gründe für eine negative Candidate Experience

Vor der möglichen Bewerbung: Die Stellenanzeigen sprechen die Wunschkandidaten nicht an und lösen nicht den Wunsch aus sich näher mit dem Unternehmen zu beschäftigen. Dies kann viele Gründe haben. Sie reichen von einer fehlenden Mobiloptimierung bis hin zu inhaltlichen Mängeln. So manche Bewerbungsabsichten werden zudem im Keim erstickt, wenn Jobinteressenten das Unternehmen recherchieren und gewünschte Informationen auf der Webseite nicht finden oder die Darstellung des Unternehmens insgesamt nicht ansprechend und überzeugend ist.

Beim Bewerbungsprozess: Zu komplizierte Bewerbungsverfahren mit ellenlangen Formularen oder notwendiger Registrierung, zu lange Kommunikationspausen nach der Bewerbung sowie die Anonymität während des gesamten Prozesses werden am häufigsten von Bewerbern kritisiert.

Während und nach dem Vorstellungsgespräch: Ist der Umgang mit dem Bewerber nicht respektvoll und auf Augenhöhe büßt ein Unternehmen ebenfalls deutlich Sympathiepunkte ein. Pünktliches Erscheinen und auf das Gespräch Vorbereitet-sein – diese Anforderungen gelten nicht nur für den Bewerber sondern auch für den oder die Unternehmensvertreter. Fehlendes Feedback nach dem Gespräch und im Falle einer Absage eine allgemeine Standardabsage, die dem Bewerber nicht weiterhilft, sind ebenfalls negative Kandidaten-Erfahrungen.

Bedeutung der Candidate Experience für Jobsuchende

Jeder Mensch ist einzigartig und auch eine Bewerbung ist etwas sehr Individuelles und Persönliches. So möchten Bewerber auch wahrgenommen und entsprechend wertgeschätzt werden. Je jünger die Bewerber sind, desto ausgeprägter ist dieses Bedürfnis.

Erfährt der Bewerber ab dem ersten Kontakt mit dem Unternehmen Wertschätzung, Fairness, zielorientierte Kommunikation und Transparenz bei den Handlungen, gewinnt er Vertrauen. Es ist gar nicht schwer den Bewerber „abzuholen“.

Jeder Bewerber fühlt sich gewertschätzt, hat er einen persönlichen Ansprechpartner im Bewerbungszyklus. Wechselnde Ansprechpartner führen oftmals zu Konfusionen, zu mangelnder Transparenz und wirken sich negativ auf die Schnelligkeit aus. Erhält der Bewerber dann noch regelmäßige Updates, ohne dass er ihnen nachlaufen muss, so wirkt das nachhaltig auf die Wahrnehmung beim Kandidaten.

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Wie kann man die Candidate Experience positiv beeinflussen?

Entsprechend der oben kritisierten umständlichen Bewerbungsverfahren, könnte man annehmen, dass alle Hürden im Auswahlprozess für den Bewerber entfernt werden müssen, um eine positive Candidate Experience zu erreichen. Dem ist jedoch nicht so. Es geht darum, dass die Auswahlprozesse so gestaltet sind, dass sie zielführend sind und gleichzeitig ein positives Kandidatenerlebnis fördern.

Wichtig ist, dass alle involvierten Abteilungen sensibilisiert sind. Schon die Gestaltung einer Anzeige, die Wahl des Jobtitels sowie die möglichen Bewerbungsoptionen beeinflussen die Candidate Experience. Danach geht es darum, die Prozesse zu straffen und die eigenen Abläufe unter die Lupe zu nehmen. Wie ist der Zeitfaktor bei den Bewerbungen aufgestellt? Wie persönlich sind die Rückantworten? Hier sind die Stellschrauben, die sich problemlos feintunen lassen.

Was zur Vereinfachung des Bewerbungsablaufs beiträgt und schnelleren Durchfluss generiert, das sollte zeitnah umgesetzt werden. Auch das Bild, das der Bewerber über die Informationen zum Unternehmen gewinnt, muss stimmig sein. Klar formulierte Anzeigen, ausreichende Infos auf der Webseite, Flankierungsmaßnahmen über Social Media und das durch hohe Mobilitätsfaktoren gestützt – dies verbessert die Candidate Experience.

Man sollte den Bewerber nie zu lange warten lassen und die Zyklen für Rückantworten verkürzen. Ganz gleich, ob es um den Eingang der Bewerbung geht, einen Zwischenbescheid, den Termin fürs Interview oder auch Zu- und Absagen. Eine individuelle Note, die auf den Bewerber zugeschnitten ist, wirkt Wunder. Um dem Kandidaten ein persönliches Feedback zu geben, bietet sich die Erarbeitung eines AGG-konformen Leitfadens an, der enthält, was dem Bewerber ohne Probleme zurückgemeldet werden darf.

Beim Interview sollten Personaler zudem gut über den Bewerber informiert sein. Dies zeugt von Wertschätzung. Mit der Zusage ist der Wertschätzungsprozess aber nicht abgeschlossen. Die neue Generation an Mitarbeitern braucht ein hohes Maß an Zuspruch und möchte Wertschätzung nicht nur durch den Gehaltszettel erfahren.

 

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