Warum Bewerber ihre Bewerbungen abbrechen?

Recruiting ist teuer. Wenn passende Bewerber ihre Bewerbung abbrechen ist das mehr als ärgerlich und vor allem vermeidbar. Was kann man tun? Dieser Artikel klärt auf.

Zeit, Unglaubwürdigkeit und mehr

Der Arbeitsmarkt ist mittlerweile ein Bewerbermarkt. Das Recruiting ist dadurch erheblich schwieriger geworden. Ärgerlich, aber eben auch vermeidbar ist es daher, wenn potenzielle Kandidaten ihre Bewerbung abbrechen. Der Recruiting-Prozess ist schließlich kostenintensiv. Tatsächlich konnten mehrere Studien in der Vergangenheit wiederkehrende Gründe für abgebrochene Bewerbungen sowie mögliche Lösungen präsentieren. 

Auf einen Blick: Die häufigsten Gründe für abgebrochene Bewerbungen 

  • Kein für die jeweilige Zielgruppe geeigneter Bewerbungsprozess
  • Frauen ticken anders als Männer 
  • Mangelhafte Ausschreibungen 
  • Unseriöses Auftreten 

Kein für die Zielgruppe geeigneter Bewerbungsprozess 

Viele Bewerbungsprozesse differenzieren nicht nach Alter und holen ihre Zielgruppe nicht emotional und lokal (falsche Postingorte) ab. Das Verfahren wurde zwar ins Netz verlagert, aber läuft meist noch immer wie vor 20 Jahren ab. Inzwischen sind es jedoch die Generationen Y (ab 1980 geboren) und Z (ab Mitte der 1990er Jahre geboren), die sich ganz überwiegend auf Jobs bewerben. 2020 wird die Generation Y einen Anteil von mehr als 70 Prozent an den Erwerbstätigen in Deutschland haben. 

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Diese Generationen sind die sogenannten Digital Natives. Sie sind mit sich stetig weiter entwickelnden Technologie aufgewachsen und haben deshalb andere Anforderungen. Sie erwarten Echtzeitkommunikation. Übliche Geschäftszeiten sind für sie keine akzeptablen Rahmen mehr. Schließlich ist ihre Lebenserfahrung eine andere: Wer ein Unternehmen über eine Social Media Plattform kontaktiert, erhält innerhalb weniger Stunden eine Antwort. Support-Chats und entsprechende Hotlines sind vielerorts rund um die Uhr kontaktierbar. 

Die Generationen Y und Z wünschen sich, dass vom Erstkontakt bis zur Unterschrift maximal vier Wochen ins Land ziehen sollen. In vielen Jobbörsen sind allein die Stellenanzeigen 60 bis 90 Tage online. Intern wird zusätzlich gebremst: Fachabteilungen brauchen zu viel Zeit, um ihre Stellungnahmen abzugeben. Irgendwann verlieren die Bewerber die Geduld oder haben längst bei einem anderen Unternehmen unterschrieben. 

Frauen ticken anders als Männer 

Frauen reagieren laut einer „Stepstone“-Studie besonders negativ auf zu lange laufende Ausschreibungen. 50 Prozent von ihnen entscheiden sich allein deshalb gegen eine Bewerbung. Bei den Männern sind es nur 45 Prozent. Und nicht nur in dieser Hinsicht ticken die Geschlechter unterschiedlich. Bewerberinnen sehen ebenfalls von einer Bewerbung ab, wenn sie einige der Anforderungen nicht erfüllen. 

Als Beispiel: Sie formulieren eine Stellenanzeige und nennen neun Wunschanforderungen. Eine Frau entscheidet sich vermutlich gegen eine Bewerbung, wenn sie zwei oder drei Punkte nicht erfüllen kann. Ein männlicher Bewerber wirft dagegen trotzdem seinen Hut in den Ring.

Je mehr Anforderungen in einer Stellenanzeige auftauchen, desto größer ist die Gefahr, dass eine Bewerberin mehrere Punkte findet, die nicht auf sie passen. Deshalb gilt als Tipp: Wenn Sie eine Frau einstellen möchten, beschränken Sie sich auf drei Bulletpoints! 

                     
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Mangelhafte Ausschreibungen 

Potenzielle Bewerber beider Geschlechter brechen das Verfahren ebenfalls ab oder entscheiden sich gleich komplett gegen einen entsprechenden Schritt, wenn die Stellenanzeigen mangelhaft sind. Dies bedeutet zweierlei: Erstens fehlen den Interessenten wichtige Informationen in den Bewerbungen. Zweitens empfinden sie die Stellenanzeige als unattraktiv.

Männer sind diesbezüglich empfindlicher als Frauen, wenn es um die Frage geht, ob sie sich überhaupt bewerben: 57 Prozent verzichten aufgrund einer unattraktiven Stellenanzeige (Frauen: 50 Prozent). Fehlen Informationen, schicken 54 Prozent der Bewerber kein Schreiben (Frauen: 47 Prozent). 

Unseriöses Auftreten 

Das unseriöse Auftreten berührt mehrere Punkte. Wegen unglaubwürdiger Stellenanzeigen lehnen 64 Prozent der Bewerber (beider Geschlechter) eine Bewerbung ab. Mehr als 50 Prozent entscheiden sich gegen eine Bewerbung aufgrund einer unseriösen/ unattraktiven Karriere-Webseite. 

51 Prozent der Bewerber brechen das Verfahren nach dem Gespräch ab, wenn die Arbeitsinhalte nicht mit ihren durch die Stellenanzeige geschürten Erwartungen zusammenpassten. 48 Prozent bewerben sich wegen des Gehaltsvorschlags des Unternehmens nicht weiter.

43 Prozent verfolgen ihre Bewerbung nach dem Vorstellungsgespräch nicht weiter, wenn sie sich mit dem Gegenüber nicht gut verstanden haben. 41 Prozent entscheiden sich für einen Abbruch, wenn der Vorgesetzte keinen guten Eindruck macht.

35 Prozent brechen ihre Bewerbung nach dem Vorstellungsgespräch ab, wenn sie den Eindruck hatten, dass die Informationen zum Arbeitsplatz nicht ehrlich waren. 24 Prozent verfolgen ihre Bewerbung nicht weiter, wenn sie den Eindruck haben, dass der Arbeitgeber schlecht auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet war. 

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Mögliche Lösungen um Bewerber zu halten

Es liegt auf der Hand, dass der Recruitment-Prozess transparent, seriös und freundlich ablaufen sollte – und zwar in jedem Stadium. Dies ist sowohl eine professionelle als auch eine kulturelle Frage, die in der DNA eines Unternehmens verinnerlicht sein sollte. Die anderen Gründe für abgebrochene oder gar nicht erst abgeschickte Bewerbungen lassen sich durch technologische Lösungen bekämpfen.

Social Media Recruiting 

Der Bewerbungsprozess sollte auch in den sozialen Netzwerken möglich sein – beispielsweise auf Facebook. Die Plattform stellt sogar ein kostenloses Tool für Unternehmen bereit, um Stellenanzeigen zu posten.

Über die Plattform läuft auch der nachfolgende Kontakt, der auf diese Weise sehr viel schneller als auf klassische Weise funktioniert. Das Zeit-Problem der Bewerber der Generation Y und Z wird so gelöst. 

 

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