Wenn Maschinen und Anlagen, Fahrzeuge und die IT-Peripherie miteinander vernetzt sind, geht die Logistik einen Schritt weiter. Logistik 4.0 beschreibt die digitale Transformation im Transportwesen. Was steckt dahinter und welche Potenziale und Herausforderungen birgt die Automatisierung der Supply Chain? Lesen Sie mehr über die Zukunft der Logistik.
Bis vor Kurzem waren manuelle Prozesse und Insellösungen in der Logistik an der Tagesordnung. Doch Wareneingänge, Kommissionierung, Bestandskontrolle und Versand separat voneinander zu organisieren, verringert die Effizienz – und das hat nicht zuletzt hohe Kosten zur Folge. Logistik 4.0 kann die Lösung sein: Der Begriff beschreibt die digitale Verknüpfung von Logistikprozessen und Systemen, um etwa einen höheren Automatisierungsgrad zu erreichen und Lieferketten zu optimieren.
Zentral ist dabei das sogenannte Internet of Things (IoT), die Vernetzung von Maschinen, Anlagen, Fahrzeugen und IT-Systemen untereinander. Dabei werden Fahrzeuge, Container und Paletten sowie Produkte mit Sensoren oder digitalen Tags ausgerüstet, die Informationen wie den aktuellen Standort oder den Warenbestand an ein zentrales System senden. So erreichen Sie eine lückenlose Überwachung Ihrer gesamten Lieferkette, erkennen Schwachpunkte und Optimierungspotenzial, sparen Zeit sowie Kosten und können Wartungsintervalle passgenau timen.
Ein Beispiel für Logistik 4.0 ist die sogenannte Predictive Maintenance, vorausschauende Wartungsintervalle. Dabei senden Sensoren an Industrieanlagen und Maschinen permanent Daten über den Betriebszustand an eine zentrale Stelle. Auf Basis der erhobenen Informationen werden automatisch Analysen durchgeführt, die Rückschlüsse auf den optimalen Wartungszyklus oder bevorstehende Defekte erlauben. Plötzliche Ausfälle und der damit verbundene hohe Aufwand lassen sich so effektiv vermeiden.
Gut zu wissen: Der Begriff Logistik 4.0 tauchte erstmals im Jahr 2011 auf der Hannover Messe im Zusammenhang mit der Initiative „Industrie 4.0“ auf. Nach Willen des Initiators, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, sollte diese den Digitalisierungsgrad in der Industrie deutlich erhöhen. So ist Logistik 4.0 ein Teil von Industrie 4.0 – und das wiederum basiert zu einem großen Teil auf künstlicher Intelligenz.
Künstliche Intelligenz beschreibt lernende Systeme, die menschliche Intelligenz imitieren. Dafür analysieren Computer riesige Datenmengen, auch bekannt als Big Data, und erkennen darin bestimmte Muster, die Menschen schon aufgrund der schieren Größe kaum erfassen können. In der Logistik lassen sich diese Erkenntnisse nutzen, um etwa Routen anhand von Verkehrsdaten zu optimieren, die Qualitätssicherung zu automatisieren oder Lieferketten effektiver zu überwachen, als es manuell möglich wäre.
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KI-Systeme und das Internet of Things (IoT) eröffnen spannende Potenziale zur Automatisierung und folglich zur Optimierung von Lieferketten. Vernetzen Sie Systeme, Anlagen und Maschinen miteinander und kommunizieren diese anhand von Sensoren, IT- und Cloudsystemen untereinander, können KI-Systeme die dabei entstehenden Daten auslesen, speichern und automatisch analysieren. Und mehr noch: Intelligente Lösungen sind in der Lage, auf Basis der Analysedaten eigenständig Entscheidungen zu treffen. So ist es etwa möglich, den Lagerbestand mittels Sensoren in Echtzeit zu überwachen und zur Neige gehende Produkte automatisch zu bestellen – allein mit einem KI-System und ohne Zutun von Mitarbeitern.
Digitale Plattformen verbessern auch die Zusammenarbeit von Unternehmen, etwa von Lieferpartnern und Produzenten. Greifen alle Beteiligten auf eine einheitliche Oberfläche zu, lassen sich Logistikprozesse effektiver planen und Leerfahrten vermeiden. Dies sowie die Routenoptimierung haben schließlich auch positive Auswirkungen auf Umwelt und Klima, etwa aufgrund von kürzeren Routen, der KI-Empfehlung von Startzeiten, in denen Staus auf bestimmten Strecken selten sind, oder auch den Einsatz alternativer Transportmittel wie Drohnen.
Maschinen regeln das schon: KI und das Internet of Things ermöglichen in der Logistik 4.0 eine weitgehende Automatisierung des Supply-Chain-Managements. Letztendlich eröffnen sich dadurch zahlreiche Möglichkeiten zur Kostensenkung sowie zur Verbesserung der Effizienz und der Kundenzufriedenheit:
Eine einheitliche Infrastruktur ist Voraussetzung für das Gelingen der Logistik 4.0. So werden etwa Produkte oder Hochregallager mit digitalen Etiketten, auch als Electronic Shelf Labels (ESL) bekannt, ausgestattet, die über WLAN oder Bluetooth Daten an einen zentralen Accesspoint senden. Über diesen lassen sich alle angeschlossenen Komponenten steuern, so etwa auch Funkprotokolle wie ZigBee. Der Standard ist für Smarthome-Lösungen weit verbreitet, bietet hohe Reichweiten und eignet sich so auch für die industrielle Anwendung.
Logistik 4.0 beschleunigt nicht nur im Transportwesen Prozesse und hilft dabei, Kosten zu sparen. Auch in diesen Bereichen kommen KI-Systeme und das IoT zum Einsatz:
Erst 4.0, dann 5.0? Das Schlagwort Industrie 5.0 wird bereits diskutiert. Während Industrie 4.0 intelligente Technologien in den Fokus stellt, beschäftigen sich Experten bereits mit dem nächsten Schritt, der sinnvollen, effizienten Kooperation von Menschen, Maschinen und Systemen. Darin spielen Augmented-Reality-Lösungen eine Rolle, in der die Realität virtuell erweitert wird, autonome Roboter übernehmen komplexe Aufgaben, Simulationen und „digitale Zwillinge“ führen die menschliche Effizienz auf ein neues Level. Noch ist Industrie 5.0 und damit auch Logistik 5.0 Zukunftsmusik. Doch die technische Basis gibt es bereits.
KI-Systeme, die Daten von vernetzten Geräten und Maschinen analysieren, sind für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen heute wesentlich. Sie führen in der Logistik 4.0 zu einem hohen Automatisierungsgrad und zu geringeren Fehlerquoten, einer optimalen Lagerauslastung, verbesserter Routenplanung und einer hohen Transparenz. So verbessern Sie Kunden- und Partnerbeziehungen und stärken die eigene Marktposition.
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