Agile Prinzipien und Methoden für HR – wie geht das?

Woher kommt „agil“ und wie kann man es im HR-Bereich nutzen? Die agilen Methoden Scrum und Kanban sind auch im HR-Bereich vielversprechend einsetzbar.

Woher kommt „agil“ und wie kann man es im HR-Bereich nutzen?

Bereits vor den 1990er Jahren erkannten Software Entwickler die Komplexität ihrer Entwicklungsprojekte und begannen, neue Wege zu gehen, um Prozesse zu vereinfachen. Die Scrum-Methode entstand Mitte der 1990er und hat heute einen wesentlichen Einfluss auf das agile Arbeiten. Im Jahre 2001 veröffentlichten 17 namhafte Software Entwickler in den USA das sogenannte agile Manifest. Darin postulieren sie die vier wichtigsten Werte bei der Produktentwicklung (sprich: neuer Software). Grundlegendes aus dem agilen Manifest ist auch übertragbar auf andere Unternehmensbereiche, wie dem Personalbereich.

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Die vier wichtigsten Werte im Agilen Manifest

Wir erschließen bessere Wege, Software zu entwickeln, indem wir es selbst tun und anderen dabei helfen. Durch diese Tätigkeit haben wir diese Werte zu schätzen gelernt:
1. Individuen und Interaktionen mehr als Prozesse und Werkzeuge
2. Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation
3. Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlung
4. Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans
Das heißt, obwohl wir die Werte auf der rechten Seite wichtig finden, schätzen wir die Werte auf der linken Seite höher ein.

Wie setzt man agile Prinzipien um?

Ausgehend von diesen Werten werden Teams gebildet, die sich selbst organisieren. Der Kunde wird direkt mit in die Entwicklung und Verbesserung der Produkte einbezogen. Anhand kurzer Entwicklungszyklen („Sprints“) werden eventuelle Fehler schneller behoben und neue Funktionen können je nach Kundenwunsch hinzugefügt werden.
Damit wird ein Projekt nicht mehr sequentiell gefahren. Projektmanager können flexibel (daher: agil) auf Neues oder Unvorhergesehenes reagieren. Scrum Master kümmern sich vor allem um Belange, die das Vorankommen, die Motivation und den Zusammenhalt des Teams betreffen. Meetings werden bewusst zeitlich begrenzt.
Seit einigen Jahren finden sich immer mehr dieser agilen Werte und der zwölf Prinzipien in anderen Unternehmensbereichen wieder: in HR, im Einkauf, im Marketing, in Service Einheiten… sprich: überall dort, wo Unternehmensbereiche mit Kunden und dem Produkt oder Services in Kontakt kommen.

 

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Agile HR: Das Personalmanagement als Begleiter und „Enabler“

Wenn sich Unternehmen dazu entschließen, agile Prinzipien auf weitere Bereiche auszuweiten, kommt dem HR Management natürlich eine Schlüsselrolle zu. Die Schnelllebigkeit der Digitalisierung erfordert, dass sich Firmen einem Wandel unterziehen, um auf diese Weise auf schnelle Veränderungen reagieren zu können. Mehr zum digitalen Wandel im HR-Bereich finden Sie in unserem Artikel HR 4.0.
HR kann anhand der agilen Vorgehensweise neue Personalmanagement-Konzepte erstellen, diese schnell testen, gegebenenfalls anpassen (man erinnere sich an die so genannten „Sprints“ in der Softwareentwicklung) oder Neues einführen. Auch die Themen Führung, Begleitung und Einführung in den digitalen Transformationsprozess sind Aufgaben eines agilen HR Teams.
Generell trifft dies auch auf eine Überprüfung und Neugestaltung bisheriger HR-Prozesse zu. Zum Beispiel: Ist der Bewerbungsprozess wirklich sinnvoll? Welche HR Software benötigen wir? Mitarbeiter Feedback, Organisation … Das HR Team setzt sich damit eigene Ziele, organisiert sich selbst und geht schrittweise, „iterativ“ vor. Laut Experten eignet sich für HR selbst eine Mischung aus den agilen Prozessen Scrum und Kanban.

Agile Methoden: Scrum und Kanban

„Scrum“ ist ein Prozess und bedeutet hier, dass ein komplexes Projekt in kleinere Zwischenergebnisphasen unterteilt wird. Die daraus entstehenden Teilaufgaben werden auf einem „Kanban“ Board festgehalten und von den Teammitgliedern übernommen.
Das Kanban Board selbst enthält die verschiedenen Arbeitsschritte (z. B. „To Do“; „in Progress“, „Done“). So behält jedes Teammitglied den Überblick über den gemeinsamen Arbeitsfortschritt. Am Ende eines jeden „Sprints“ (Teil von Scrum) werden die Ergebnisse überprüft und Anforderungen für den nächsten Sprint angepasst.

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