Die Zahl der aktiv Jobsuchenden sinkt permanent. Aus diesem Grund versuchen Unternehmen zunehmend die passiven und latent wechselwilligen Kandidaten anzusprechen. Sie erreicht man zum Beispiel über Social Media. Facebook war mit Abstand die größte Social-Media-Plattform weltweit. Allein in Deutschland verzeichnete das Netzwerk mittlerweile rund 31 Mio. aktive Nutzer, davon sind rund 87 Prozent mobil aktiv.
Aufgrund der großen Reichweite war es nur eine Frage der Zeit, bis Facebook in den Recruiting-Markt einstieg und ein eigenes Recruiting-Produkt anbot. Dies ist Anfang 2017 geschehen, als Facebook Jobs erfolgreich in den USA und Kanada eingeführt wurde. Ab Mai 2018 stand es auch in Deutschland zur Verfügung.
Unternehmen konnten dank Facebook Jobs Jobangebote direkt bei Facebook erstellen und im eigenen Newsfeed kommunizieren. Besonders dabei war, dass sich Nutzer auch direkt auf Facebook bewerben konnten, ohne das Netzwerk verlassen zu müssen. Der komplette Bewerbungsprozess wurde bei Facebook sowohl in der mobilen App als auch in der Desktop-Version abgewickelt, je nachdem über welches Endgerät das soziale Netzwerk geöffnet wurde.
„Mit Jobs reagiert Facebook auf das Nutzerverhalten von Menschen und Unternehmen auf der Plattform. Im Rahmen einer Morning Consult Studie (von August 2017) gaben 17% der Deutschen auf Facebook an, auf der Plattform schon einmal nach einem Job gesucht zu haben. Auf Unternehmens-seite gaben 45% des deutschen Mittelstands auf Facebook an, durch ihre Präsenz auf der Plattform bereits mehr Mitarbeiter einstellen zu können“, erklärte Facebook in der eigenen Ankündigung vom 24. Mai 2018.
Im Fokus hatte Facebook mit diesem Feature vor allem Arbeitsuchende, die lokal oder regional eine neue Jobperspektive suchen. Außerdem war Facebook Jobs gut geeignet für mittelständische und handwerkliche Betriebe, und zwar für jegliche Beschäftigungsart. Facebook wollte damit auch den kleineren Unternehmen mehr Sichtbarkeit bei der digitalen Jobsuche in den für sie relevanten Regionen geben.
Maximale Bewerberreichweite mit compleet recruiting – erfahren Sie mehr!
Grundsätzlich konnte jeder, der eine eigene Facebook-Unternehmensseite besaß, Stellenangebote auf Facebook posten. Auf jeder Unternehmensseite schien zudem in der linken Spalte eine neue Unterseite unter dem Reiter „Jobs“. Dort ließen sich Stellenanzeigen entweder direkt veröffentlichen oder sie wurden als ganz normale Statusmeldung gepostet. Die Funktionen waren die gleichen, nur gibt es mehrere Orte für die Veröffentlichung.
Im nächsten Schritt konnten Unternehmen die Job-Description erstellen, Fotos hinterlegen, Unternehmens-Informationen einpflegen und dem Bewerber wichtige Vorab-Fragen stellen. Auch die Art der Beschäftigung (Vollzeit/Teilzeit/Ausbildung o.ä.) sowie das Gehalt konnten direkt angegeben werden. Die gepostete Stelle erschienen dann an mehreren Stellen auf Facebook, unter anderem auf der eigenen Facebook-Unternehmensseite, im Jobs-Bereich, im Marketplace und im Newsfeed.
manuell erstellte Stellenanzeige |
Stellenanzeige über die Schnittstelle |
Hatte sich ein Nutzer beworben, ging beim Unternehmen auf der eigenen Facebook-Seite eine Benachrichtigung darüber ein und der Termin für das erste Vorstellungsgespräch wurde direkt über den Facebook-Messenger koordiniert. Natürlich sahen Unternehmen nur die persönlichen Informationen, die Teil der Bewerbung waren oder die öffentlich auf dem Facebook-Profil des Bewerbers sichtbar waren.
Aufgrund des riesigen Stellenvolumens, das GermanPersonnel (jetzt compleet) täglich im Netz hatte, hatte Facebook GermanPersonnel eine Schnittstelle (API) zur Verfügung gestellt. Damit war GermanPersonnel der erste offizielle Facebook-Jobs-Partner in Deutschland. Ab dem Frühjahr 2019 konnten nun direkt aus der Recruiting-Software heraus Stellenanzeigen auf Facebook gepostet werden. Dies bedeutete für unsere Kunden eine enorme Erleichterung und Zeitersparnis.
Darüber hinaus hatten wir unseren Kunden auch bezahlte Facebook-Kampagnen angeboten. Mit Hilfe des Facebook-Targetings konnten diese Stellen dann gezielt nach Geschlecht, Alter, Region, Berufsbezeichnung, bis hin zu Interessengebieten ausgespielt werden – je nachdem wo sich der potentielle Bewerber aufhielt. Diese Dienstleistungen hatten wir in jüngster Vergangenheit bereits sehr erfolgreich für große Kunden durchgeführt. Dabei wurden rund 1,5 Millionen User erreicht und nach rund drei Monaten sind bis zu 700 Bewerbungen eingegangen.
Grundsätzlich waren Job-Posts auf Facebook (genau wie normale Statusmeldungen) kostenlos. Dafür war aber auch deren Reichweite auf den organischen Bereich beschränkt. Hier ist wichtig zu wissen, dass Facebook Anfang 2018 die organische Reichweite für Unternehmen erneut eingeschränkt hatte, um die private (und somit ursprüngliche) Nutzung von Facebook in den Vordergrund zu rücken.
Das bedeutete, dass weniger Menschen die Beiträge von Unternehmen angezeigt wurden. Mit kostenpflichtigen Kampagnen konnte man dieses Problem jedoch lösen. Unternehmen konnten über den Business Manager (jetzt compleet recruiting) ihre Job-Postings bewerben. Damit wurde die Reichweite deutlich erhöht, d. h. wesentlich mehr Nutzern auf Facebook wurde der Job in ihrer Timeline angezeigt. Am besten machte man sich vorher Gedanken zu den Eigenschaften und Merkmalen des Bewerbers und fasste diese in einer so genannten Candidate Persona zusammen. Erst dann nutzte man die Targeting-Funktion bei Facebook-Werbeanzeigen und richtete die Stellenanzeige an diesen vorher definierten Merkmalen aus.
Das Recruiting über Facebook beinhaltete vielfältige Möglichkeiten und diese wurden auch ständig erweitert und optimiert. In der Vergangenheit lernte Facebook von den Erfahrungen mit GermanPersonnel (jetzt compleet) und es bestand ein regelmäßiger, intensiver Austausch, da der Stellenmarkt hierzulande anders tickt als in Amerika und allein die Masse unserer täglichen Stellenanzeigen Facebook vor Herausforderungen stellte.
Als PERSY-Kunde (jetzt compleet Post) profitierten Sie von unserem Know-how und unserer exklusiven Schnittstelle zu Facebook Jobs. GermanPersonnel (jetzt compleet) arbeitete daran künftig auch bezahlte Kampagnen aus PERSY heraus automatisch schalten zu können. Facebook war ein entscheidender Kanal im Recruiting-Mix, der zu deutlich höheren Bewerberrückläufen führte, da hier eben die steigende Zahl der latent Wechselwilligen angesprochen wurde.