Schlüsselqualifikationen – Darauf kommt es an!

Fundiertes Fachwissen ist ein Türöffner für Bewerber und Voraussetzung, in die engere Auswahl zu kommen. Doch es kommt für den Erfolg im Job längst nicht nur darauf an, Experte in einem Gebiet zu sein – auch weil sich die fachlichen Anforderungen in vielen Branchen rasant entwickeln. Vielmehr entscheiden Schlüsselqualifikationen in hohem Maße über den beruflichen Erfolg. Warum ist das so und welche Schlüsselqualifikationen brauchen Sie wirklich für den Top-Job? Erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Soft Skills und warum sie so wichtig sind.

Was sind Schlüsselqualifikationen?

Per Definition beschreiben Schlüsselqualifikationen Fähigkeiten, durch die Sie sich mühelos an veränderte Bedingungen im Job anpassen. Der Begriff tauchte erstmals im September 1972 in der Arbeitswelt auf. Geprägt wurde er vom Arbeits- und Bildungsforscher Dieter Mertens. Er forderte, Schlüsselqualifikationen im Rahmen der Ausbildung zu fördern und zu fordern. Damit war er seiner Zeit voraus; heute sind Soft Skills – ein Synonym für Schlüsselqualifikationen – buchstäblich der Schlüssel zum Erfolg.

Schlüsselqualifikationen im Überblick

Anpassungsfähigkeit ist im Job eine wichtige Eigenschaft. Im Laufe Ihres Berufslebens sind Sie immer wieder mit neuen, teilweise unvorhergesehenen Situationen konfrontiert: Neue Technologien sollen implementiert und müssen erlernt werden, Arbeitgeber wechseln, Teams formieren sich neu, die Managementebene stellt sich neu auf, das Unternehmen nimmt einen Strategiewechsel oder einen Produkt-Relaunch vor – die Beispiele sind zahlreich.

Wer über bestimmte Schlüsselqualifikationen verfügt, nimmt diese Veränderungen an, nutzt neue Situationen, um sein Know-how zu beweisen und im Job voranzukommen. Dabei lassen sich vier verschiedene Soft-Skill-Kategorien unterscheiden:

Individualkompetenz

Soziale Kompetenz

Methodische Kompetenz

Medienkompetenz

Zusammengefasst ergeben die vier Qualifikationen eine ausgeprägte Handlungskompetenz. Damit ist die Fähigkeit gemeint, eigenständig auf die jeweiligen Bedingungen zu reagieren, sich anzupassen und so letztendlich das Qualitätslevel im Job hochzuhalten. Was steckt genau hinter den vier Schlüsselqualifikationen?

Individualkompetenz: emotionale Intelligenz und Selbstreflexion

Die auch als Selbst- oder Eigenkompetenz bezeichnete Schlüsselqualifikation umfasst charakterliche und persönliche Eigenschaften wie Flexibilität, Belastbarkeit und Resilienz, eine innere Stärke, durch die Sie Stress, Belastungen und Unsicherheiten erfolgreich bewältigen. Zur Individualkompetenz gehört auch die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu reflektieren, Kritik anzunehmen und Eigeninitiative zu zeigen. Emotionale Intelligenz, sprich die Fähigkeit, die Emotionen anderer wahrzunehmen und darauf angepasst zu reagieren, zählt ebenfalls zu den Schlüssel-Skills.

Tipp: Sie sind der Ansicht, Ihre Individualkompetenz könnte ausgeprägter sein? Eine genaue Beobachtung des eigenen Verhaltens und exakte Zielsetzungen, was Sie daran verändern möchten, können helfen, die Selbstkompetenz zu verbessern.

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Soziale Kompetenz: zwischenmenschliche Interaktionen

Eine ausgeprägte soziale Kompetenz ist im Job ausgesprochen wichtig – schließlich haben die meisten Arbeitnehmer es täglich mit Kollegen, Vorgesetzten, Kunden oder Partnern zu tun. Sie beschreibt etwa die Fähigkeit, erfolgreich im Team zusammenzuarbeiten, Konflikte erfolgreich zu lösen, klar, eindeutig und empathisch zu kommunizieren.

Methodische Kompetenz: der Schlüssel zur Problemlösung

Problem erkannt, Problem gebannt: Menschen mit einer hohen methodischen Kompetenz erkennen schnell Zusammenhänge, sind in der Lage, das richtige Fachwissen abzurufen oder sich entsprechende Unterstützung zu holen und dies zielgerichtet zu nutzen. Auch die rhetorischen Fähigkeiten zählen dazu, etwa wie Sie die Ergebnisse Ihrer Arbeit präsentieren. Maßgeblich für den Ausbau dieser Schlüsselqualifikation ist es, das eigene Know-how stetig weiterzuentwickeln und regelmäßig anzuwenden. Kurz gesagt: Es nützt wenig, wenn Sie theoretisch wissen, welche Lösung korrekt wäre, Sie sollten auch geübt darin sein, sie zu realisieren.

Medienkompetenz: Die Spreu vom Weizen trennen

E-Mails, Social Media, Nachrichten im TV und im Radio, Fachmagazine, Blogs, Whitepaper … die News-Flut nimmt nicht ab und es wird immer mehr zur Herausforderung, die wirklich wichtigen Informationen herauszufiltern. Eben dies fällt unter den Begriff Medienkompetenz: Fake News von Fakten zu unterscheiden, Quellen zu prüfen und zu vergleichen, Aussagen und Studien richtig einzuordnen. Gelingt das, gewinnen Sie einen ganzheitlichen Blick auf die Welt beziehungsweise Ihr Fachgebiet und verlieren sich nicht in einer diffusen Informationswelle.

Schlüsselqualifikationen nach Mertens

Wussten Sie schon? Dieter Mertens verwendete eine etwas andere Unterteilung für die vier Schlüsselqualifikationen:

Basisqualifikationen beschreiben die Kompetenz, einzelne Fähigkeiten miteinander zu verknüpfen und so zielgerichtet einzusetzen. Vergleichbar ist sie mit methodischer Kompetenz.

Breitenqualifikationen sind nach Mertens berufliche Allgemeinkenntnisse wie bestimmte Arbeitsweisen oder der Umgang mit Tools.

Vintagefaktoren sollen Unterschiede im Wissensstand zwischen den Generationen aufheben, etwa bedingt durch unterschiedliche Ausbildungswege oder Erfahrungen.

Den Horizont erweiternde Qualifikationen zielen auf den effektiven Zugriff und die Nutzung von Know-how ab, also ob und wie Sie relevante Informationen finden und für Ihre Arbeit nutzen.

                   

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Welche Schlüsselqualifikationen brauchen Sie wirklich?

Ist von Soft Skills die Rede, fallen häufig Begriffe wie Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit, Flexibilität und Organisationsvermögen. Doch ist die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau wirklich das Nonplusultra für den beruflichen Erfolg?

Fest steht: Für einige Berufe benötigen Sie andere Schlüsselqualifikationen als für andere. So spielt zum Beispiel ein hohes Einfühlungsvermögen in der Buchhaltung eine eher untergeordnete Rolle, das Organisationsvermögen dagegen eine umso größere. Ein Teamleiter benötigt Einfühlungsvermögen und Kommunikationsgeschick, dafür dürfen die Medienkompetenz und die Kreativität vernachlässigt werden.

Wichtig: Das bedeutet nicht, dass Soft Skills, die Sie für die Ausübung Ihres Berufs nicht zwingend benötigen, unwichtig sind – im Gegenteil. Schließlich spielen in jedem Unternehmen die zwischenmenschlichen Faktoren entscheidende Rollen. Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit, erfolgreich zu kommunizieren, sind für jeden Job maßgeblich.

Schlüsselqualifikationen – Beispiele aus der Praxis

Die Erwartungen und Anforderungen an Sie als Arbeitnehmer unterscheiden sich zum Teil sehr stark. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für relevante Schlüsselqualifikationen in bestimmten Berufen.

Vertriebs- oder Salesmitarbeiter stehen oftmals unter hohem Druck: Ihre Stellenbeschreibung sieht definierte Ziele vor, die zu erreichen sind. Eine hohe Belastbarkeit, Organisationsvermögen, Flexibilität und somit die Fähigkeit, sich an neue Gegebenheiten schnell anzupassen, sind Voraussetzungen, um den Job erfolgreich und gerne zu übernehmen. Dazu kommen starke Kommunikations-Skills und damit einhergehend die Gabe, sich in Menschen hineinzuversetzen.

Soziale Berufe erfordern längst nicht nur soziale Kompetenzen wie Empathie und Konfliktfähigkeit. Noch wichtiger sind die Individualkompetenzen und damit die Schlüsselqualifikationen Flexibilität, Belastbarkeit sowie die Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu erkennen.

Die Führungs- beziehungsweise Managementebene arbeitet ebenfalls unter starkem Erfolgsdruck und muss zugleich über Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen verfügen. Ein hohes Maß an Empathie, aber auch Organisations- und Verhandlungsgeschick sind unverzichtbar.

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Lassen sich Schlüsselqualifikationen erlernen?

Sie haben einen neuen Job in Aussicht, der perfekt zu Ihrer Ausbildung passt und in dem Sie fachlich topfit sind – doch dazu gehören neue Aufgaben, die Sie bislang nicht ausgeübt haben? Sie sollen neuerdings ein Team führen, in Schichten arbeiten oder dem Vorstand regelmäßig Ihre Ergebnisse präsentieren. Die dafür gefragten Schlüsselqualifikationen sind jedoch wenig ausgeprägt.

Szenarien wie diese sind im Berufsleben an der Tagesordnung – in neuen Jobs, aber auch nach internen Änderungen oder Neuzusammensetzungen von Teams. Die gute Nachricht: Soft Skills lassen sich lernen.

Wichtig: Die Voraussetzung für eine Änderung Ihres Verhaltens ist die Bereitschaft, es zu tun. Nur wenn Sie davon überzeugt sind, dass etwa ein Rhetoriktraining Sie weiterbringt, werden Sie es erfolgreich absolvieren und das Gelernte anwenden. Einige Soft Skills entwickeln sich mit der Zeit und den gesammelten Erfahrungen, andere lassen sich lernen. Tipp: Scheuen Sie nicht davor zurück, einen Coach oder ein Seminar zu buchen, wenn Sie alleine nicht weiterkommen.

Fazit – mit den richtigen Schlüsselqualifikationen mehr erreichen

Ihre Schlüsselqualifikationen entscheiden in hohem Maße über Ihren Erfolg im Job – mehr noch als gelerntes Fachwissen. Schließlich bestimmen Ihre Soft Skills, wie schnell Sie sich neues Know-how aneignen und somit Ihr fachliches Ansehen und Ihre Karriereaussichten im Unternehmen. Vor allem aber beeinflussen Sie das Miteinander im Job, Ihre Selbstdarstellung, das persönliche Verhältnis zu Chefs und Kollegen und damit letztendlich Ihre Aufstiegschancen. Es ist vorteilhaft, zu wissen, mit welchen Soft Skills Sie in Ihrem Beruf weiterkommen und diese Fähigkeiten anzuwenden. Keine Sorge vor fehlenden Soft-Kompetenzen: Sie lassen sich aneignen. Dabei ist mitunter ein wenig Geduld gefragt – und nicht zuletzt die so wichtige Schlüsselqualifikation Selbstreflexion.

 

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