Agiles Arbeiten soll kreative Ideen hervorbringen, schnelle Reaktionen auf veränderte Bedingungen erlauben und die Zusammenarbeit optimieren. Viele nennen den Begriff im selben Atemzug mit flexiblem Arbeiten. Dahinter verbergen sich jedoch zwei grundlegend verschiedene Konzepte. Lesen Sie mehr über die Potenziale einer agilen Arbeitswelt und warum agil viel mehr ist als flexibel.
Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten rasant entwickelt. Vor allem vor dem Hintergrund der Globalisierung und Digitalisierung stehen Unternehmen heute vor komplexen Herausforderungen. Immer kürzere Innovationszyklen erfordern kreative Ideen, neue technologische Entwicklungen verändern die Art und Weise der Arbeit. Der internationale Wettbewerb wächst und damit auch die Notwendigkeit für Unternehmen, auf Veränderungen rasch reagieren zu müssen. Das können technische Neuerungen sein, Kundenwünsche oder Marktentwicklungen, die Ihre Ursprungsstrategie überholen.
In eine solche Arbeitswelt passen keine starren Hierarchien und träge Entscheidungswege. Gefragt sind stattdessen kurze Reaktionszeiten und Lösungen, die sich auf sich rasch veränderte Gegebenheiten anpassen lassen. Um das zu erreichen, teilen Fachleute ihr Wissen, splitten Projekte in kleine Schritte und treiben so gemeinsam Innovationen voran: Sie arbeiten agil.
Agiles Arbeiten eröffnet höhere Flexibilität und kann ungewöhnliche Ideen hervorbringen, die auf neuen Wegen zum Erfolg führen. So ermöglicht diese Arbeitsweise Unternehmen und Organisationen, bei unvorhergesehenen Veränderungen handlungsfähig zu bleiben und Ideen für eine nachhaltige Stärkung der Marktposition zu entwickeln.
Der Prozess des agilen Arbeitens ist allerdings mehr als die Anordnung, über den Tellerrand zu schauen und um die Ecke zu denken. Dahinter steckt Methode. Diese heißen etwa Scrum, Kanban oder Design Thinking und bieten Orientierung und Struktur in der agilen Arbeitswelt. Ursprünglich stammen sie aus der Softwareentwicklung, dem Produktdesign und der Industrie und gehen jeweils von unterschiedlichen Vorgehensweisen aus.
Scrum bricht komplexe Projekte in zahlreiche einzelne „Sprints“ auf und ermöglicht so eine hohe Varietät. Kanban wurde Ende der 1940er-Jahre von Toyota zur Optimierung der Produktionsketten entwickelt. Später nutzte Microsoft die Idee der Visualisierung aller Arbeitsschritte mit dem Ziel der maximalen Transparenz. Dafür werden Aufgaben in Steps unterteilt und sukzessive abgearbeitet. Design Thinking nimmt die Kundenperspektive ein und gleicht die Lösungsansätze auf ihre Praxistauglichkeit ab.
Die verschiedenen Methoden eignen sich für jeweils unterschiedliche Ziele und Unternehmensformen. Einige Faktoren haben alle gemeinsam:
Anstelle eines leitenden Managements entscheiden Teams in hohem Maße selbst über ihre Vorgehensweise.
Agile Methoden unterteilen komplexe und langfristige Projekte in überschaubare Abschnitte. Jeder Einzelne sollte sich innerhalb weniger Tage, maximal Wochen, bearbeiten lassen. Dann gelingt es, auf Veränderungen flexibel zu reagieren.
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Ohne Flexibilität gelingt agiles Arbeiten nicht, doch sie ist nur ein Teil des Ganzen. Agiles Arbeiten bezieht sich auf Methoden der Zusammenarbeit. Flexibel zu arbeiten meint dagegen die Wahl von Arbeitszeit und -ort. Ob Sie von der sprichwörtlichen grünen Wiese oder im Büro Ihren Job erledigen, am Nachmittag beginnen oder als früher Vogel zuerst im Büro sind – wer flexibel arbeiten kann, sucht sich das aus.
Doch flexibel ist nicht gleich agil. Herrscht in Ihrem Unternehmen Vertrauensarbeitszeit, ist mobiles Arbeiten erlaubt und befindet sich ein Teil der Belegschaft zumindest zeitweise im Homeoffice, arbeiten Sie noch lange nicht agil. Optionen wie die genannten haben das Potenzial, die Arbeitszufriedenheit, die Motivation und die Bindung zum Betrieb zu verbessern – und das ist bereits viel wert. Doch sie ermöglichen es nicht, sich variabel an Veränderungen anzupassen und rasch innovative Lösungen zu entwickeln.
Hinter agilem und flexiblem Arbeiten verbergen sich zwei grundlegend verschiedene Ansätze. Sie bieten beide zahlreiche Vorteile, doch auch Herausforderungen.
Die Pluspunkte eines agilen Arbeitsplatzes:
Spielen Sie mit dem Gedanken, agiles Arbeiten in Ihrem Unternehmen einzuführen, sollten Sie die Herausforderungen bedenken. Die Umwandlung kann nicht von heute auf morgen erfolgen: Sie erfordert sorgfältige Planung und unter Umständen einen Wandel des Führungsprinzips – sofern das streng hierarchisch aufgestellt ist.
Das sind die möglichen Nachteile einer agilen Arbeitswelt:
Arbeiten Sie doch, wo und wann Sie wollen: Was verlockend klingt, kann für Arbeitnehmer und -geber Vor- wie Nachteile haben. So ist die freie Wahl von Zeit und Ort ohnehin nicht oder nicht immer in allen Organisationen möglich. Wo es praktiziert wird, profitieren das Management und die Mitarbeiter von Vorteilen wie diesen:
Nicht zuletzt sind flexible Arbeitsbedingungen ein Zeichen von Vertrauen: Chefs gehen davon aus, dass ihre Belegschaft auch außerhalb der Firma Bestleistungen bringt. Das fördert die Motivation und führt letztendlich zu besseren Leistungen; das haben zahlreiche Studien belegt. Doch spricht auch etwas gegen die freie Arbeitszeit und -ortswahl? Tatsächlich bringt flexibles Arbeiten auch Nachteile mit sich:
Nicht zuletzt steigt die Gefahr der Überbelastung. Wenn Mitarbeiter immer und überall arbeiten dürfen, trennen viele nur noch schwer zwischen Arbeit und Freizeit. Ständige Erreichbarkeit und fehlende Auszeiten führen zu einem hohen Stresslevel. Hier sind Management und Mitarbeiter gleichermaßen gefragt, das zu vermeiden.
Agil und flexibel zu arbeiten sind zwei Seiten einer Medaille. Beide Prinzipien führen letztendlich zu mehr Freiheit und Eigenverantwortung. Sie erfordern allerdings auch vorausschauende Planung, Methodik und entsprechende Führungsstrukturen, um ihre Potenziale voll zu entfalten.
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