Matthias Ruff – Future Skills

Ein Blick in die Arbeitswelt der Zukunft ist gerade durch die Themen Gen Z oder Fachkräftemangel von großer Bedeutung. Damit beschäftigen sich auch Future Skills, die Fähigkeiten genauer unter die Lupe nehmen, welche in den nächsten fünf Jahren für das Berufsleben einen größeren Stellenwert einnehmen. Diese Fähigkeiten erstrecken sich über alle Berufszweige hinweg. Matthias Ruff, geschäftsführender Partner der Ourlance Consulting, gibt einen Einblick auf die Kategorisierung und deren Möglichkeiten für die Personaldienstleistung.

Die Kompetenzkategorien

@McKinsey und der @Stifterverband erstellen für Deutschland regelmäßig ein Framework für Future-Skills, welche sich über das Berufsleben hinaus erstrecken. Die 4 Kompetenzkategorien sind:

• Technologisch (bspw. Softwareentwicklung, Data Analytics, KI)
• Digital (Neue Medien, Plattform, IT-Kompetenz, …)
• Klassisch (Teamfähigkeit, Lösungsfähigkeit, Resilienz, …)
• Transformation (Innovationskompetenz, Umsetzungsorientierung, …)

Transformationskategorien

In den letzten fünf Jahren haben sich die Wichtigkeit mit Ausnahme Transformation wenig revolutionär, sondern eher evolutionär verändert. Die Transformation wurde neu priorisiert aufgrund der jüngsten Unsicherheiten (Corona, Ukraine, Inflation etc.) aufgenommen. Das Framework der Transformation umfasst:

• Dialog- und Konfliktfähigkeiten 
• Urteilsfähigkeit
• Entwicklung neuer Zukunftsvisionen bei einer gemeinsamen Werteorientierung
• Innovations- und Veränderungskompetenz

Gerade in Deutschland werden diese Future Skills sehr wichtig für den künftigen Wohlstand. Die Versorgung mit Energie, massive Veränderungen in der Schlüsselbranche Automotive, Umgang mit (passiver oder aktiv gesteuerter) Zuwanderung oder die hohe Abhängigkeit von Importen wie aus China sind hier nur als Beispiel genannt. Je schneller und breiter die Transformationskompetenz in unsere Gesellschaft und das Arbeitsleben eindringt, desto besser werden wir künftige Herausforderungen meistern.

Welche Rolle können hierbei Personaldienstleister einnehmen?

Eine Aufgabe von Personaldienstleistern ist es natürlich, Unternehmen dabei zu unterstützen, Mitarbeiter mit den benötigten Future Skills zu finden. Sie können beispielsweise gezielt nach Kandidaten suchen, die über bestimmte Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen oder Schulungen und Trainings anbieten, um bestehende Mitarbeiter weiterzuentwickeln.

Ein wichtiger Trend in der Personaldienstleistung ist die Nutzung von Daten und Technologie, um die Suche nach Talenten zu verbessern und die Mitarbeiterentwicklung zu optimieren. Durch den Einsatz von Big Data, Künstlicher Intelligenz und Machine Learning können Personaldienstleister genauere Vorhersagen über die Fähigkeiten und Eignung von Kandidaten treffen sowie personalisierte Schulungen und Trainings anbieten. Einzelne Personaldienstleister haben in jüngster Zeit auch zunehmend Fortbildungsanbieter übernommen, um sich hier nochmals zu professionalisieren.

Darüber hinaus können Personaldienstleister Unternehmen dabei unterstützen, flexible Arbeitsmodelle zu implementieren, die es Arbeitnehmern ermöglichen, ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und sich an neue Anforderungen anzupassen. Zum Beispiel können sie Unternehmen dabei unterstützen, Projektteams zusammenzustellen, die aus Experten mit unterschiedlichen Fähigkeiten bestehen und flexibel auf neue Anforderungen reagieren können.

Strukturiertes ganzheitliches Workforce Management, also die Einbindung sowohl interner als auch externer Mitarbeiter, wäre aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt. Insbesondere für Future Skills sollte dabei auch zwingend Freelancer in die Workforce-Planungen mit aufgenommen werden. Studien zufolge wird die Gruppe der Solo-Selbständigen eine immer wichtigere Rolle in der künftigen Arbeitswelt einnehmen.

Fazit

Insgesamt spielt die Personaldienstleistung eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Future Skills. Durch die Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern können Unternehmen sicherstellen, dass sie über die benötigten Fähigkeiten verfügen, um in der modernen Arbeitswelt erfolgreich zu sein, während Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern und sich an neue Anforderungen anzupassen.

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