Was ist Arbeitsproduktivität?

Die Arbeitsproduktivität der Erwerbstätigen ist in den Pandemiejahren 2020 und 2021 auffällig gesunken. Dabei sind Unternehmenserfolge eng mit der Produktivität von Arbeitskräften verbunden und Betriebe streben danach, diese Ressourcen möglichst effizient einzusetzen, um ideale Ergebnisse zu erzielen. Durch ihren Input werden Dienstleistungen optimiert und Produkte entwickelt. Erfahren Sie, wie die Arbeitsproduktivität zu berechnen ist und welche Faktoren sich darauf auswirken.

Definition „Produktivität von Arbeitskräften“

Unter dem Begriff der Leistungsfähigkeit humaner Betriebsressourcen sind Teile der Gesamtproduktivität eines Unternehmens zu verstehen. Im erweiterten Fokus zählen Maschinen und Software ebenso zu dieser Kennzahl wie die menschliche Arbeitskraft. Im Wesentlichen ergibt sich die Produktivität aus den Einsatzfaktoren von Kapital, Arbeitsleistung sowie Material und dem daraus resultierenden Output. Mit dieser statistischen Kennzahl wird das Verhältnis zwischen Arbeitseinsatz und Ergebnis definiert.

Labour efficiency – Kennziffern & Personalleistung

Die Produktivität kann unterschiedlich angegeben werden. Zum einen je Stunde pro Erwerbstätigen, zum anderen für jeden Arbeitnehmer. Diese Kennziffer drückt aus, wie viel Umsatz eine Person im Unternehmen generiert. Abhängig vom Zweck stehen zur Berechnung unterschiedliche Variablen wie zum Beispiel der Bruttoertrag, Pro-Kopf-Umsatz oder eine Personalkostenergiebigkeit zur Verfügung. Die Relation aus bestimmten Einsatz- und Ausbringungsmengen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich eine Steigerung automatisch auf mehr Leistung begründet. Das Problem der genauen Zurechnung ergibt sich primär aus einem höheren Einsatz von Betriebsmitteln, der Arbeitsfaktor beeinflusst die Leistungssteigerung nur sekundär.

Die Arbeitsproduktivitätsformel

Errechnet wird die Produktivität, indem man die Wertschöpfung durch den Arbeitseinsatz dividiert.

Leistungsfähigkeit = Output / Arbeitseinsatz

Für die Einbringung von Arbeitsparametern können verschiedene Größen definiert werden:

• geleistete Arbeitsstunden

• Anzahl der beauftragten Mitarbeiter

• Summe aller erfolgreich abgearbeiteten Aufträgen

Essenziell ist, dass sämtliche Ergebnisse objektiv messbar sind. Wesentlicher Bestandteil des Outputs wiederum sind Volumen- und Stückzahlen, Umsatzhöhe und die Gesamtwertschöpfung.

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Prägnante Kennzahlen für die Produktivität

Messbar werden mit der Leistungsfähigkeit einzelne Mitarbeiter, Abteilungen, bestimmte Gruppen oder das gesamte Unternehmen. Mit dieser Formel sind Aussagen zu Arbeitsleistungen individueller Teammitglieder möglich. Zudem erlaubt das mathematische Modell die Bestimmung eines durchschnittlichen Wertes einer Gruppe von Mitarbeitern. In regelmäßigen Abständen gemessen, erlauben die Daten eine bessere Vergleichbarkeit von Entwicklungen. Sowohl in der Produktions- und Personalplanung als auch im Controlling unterstreicht die Produktivität den für gewisse Bereiche legitimen Anspruch auf einen höheren Personalbedarf. Abhängig vom jeweiligen Szenario und den verwendeten Berechnungsgrößen gibt es verschiedene Faktoren, die das Resultat beeinflussen.

• Zeiträume können beliebig festgelegt werden.

• Arbeitsleistungen werden mit einer Produktionsmenge in Gewicht oder Stück, der Anzahl absolvierter Aufträge oder in Geldwerten wie Umsatzerlöse angegeben.

• Für Volkswirtschaften dient die Berechnung der durchschnittlichen Produktivität eines Landes, einer Region oder einer ganzen Branche.

• Die Arbeitsproduktivitätsformel bezieht die Leistung einzelner Mitarbeiter oder das Mittel eines Teams in die Berechnung ein. Damit teilt sich die Summe der Arbeitsleistung durch die gesamt eingesetzte Arbeitszeit.

Einsatzbereiche der betrieblichen Produktivitätsanalyse

In vielen Industrien und Unternehmenssektoren ist die Errechnung der Leistungsfähigkeit kaum relevant, da sich deren Arbeitsqualität nach anderen Parametern orientiert. Ein hoher Output ist bei gleichzeitig auftretenden qualitativen Mängeln kein Vorteil. Die Formel ist daher lediglich für Branchen sinnvoll, die sich über ihre Produktivität legitimieren. Sobald sich Resultate in Quantität ausdrücken lassen, profitieren Betriebe wie beispielsweise in der Landwirtschaft, Logistik oder in Massenproduktionen. Um ein aussagekräftiges Gesamtbild zur Mitarbeiterproduktivität zu erhalten, ist immer der Kontext sowie eine nachvollziehbare Kombination aus mehreren Kennzahlen notwendig. In kreativen Berufen und Arbeitsbereichen, die vor allem Denkarbeit leisten, ist eine solche Klassifizierung nicht empfehlenswert.

Darum sind Messungen der Leistungsfähigkeit wertvolle Indikatoren

Wie bei den meisten Kennzahlen liegt deren wahre Stärke im Vergleich, und zwar im zeitlichen und zu anderen Mitbewerbern. Daher ist ein regelmäßiges Messen der Produktivität über Monate und Jahre sinnvoll. Weniger wichtig sind hier die absoluten Zahlen, vielmehr geht es um die Feststellung, ob sich die Mitarbeiterproduktivität über den Zeitraum hinweg zum Positiven oder Negativen entwickeln konnte oder gegebenenfalls stagniert. Ebenso feststellbar sind die Auswirkungen bestimmter Maßnahmen wie Investitionen in Maschinen, Software oder flexibleren Arbeitszeitmodellen.

 

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Wettbewerbsfähigkeit prüfen

Vergleiche zu Wettbewerbern können ein wertvolles Indiz dafür sein, auf welchem Leistungsniveau sich der Branchendurchschnitt bewegt. Ob Sie als Unternehmen konkurrenzfähig sind, Aufholbedarf haben oder Mitbewerbern mehrere Schritte voraus sind – auch für diese Fälle gewähren Kennzahlen tiefe Einblicke. Allerdings ist ein realistischer Vergleich nur bei ähnlich strukturierten Betrieben möglich, damit dieser aussagekräftig untermauert werden kann.

Technischer Fortschritt vs. Produktivität

Personal arbeitet nicht schneller, sondern die unterstützenden Technologien entwickeln sich rasant weiter. Produktions- und Entwicklungsprozesse unterliegen permanenten Verbesserungen, weshalb die Mitarbeiterproduktivität kein Gradmesser für die Leistung ist. Vielmehr geben diese Kennzahlen darüber Auskunft, wie hoch der Entwicklungsstand eines Unternehmens ist. Durch die Digitalisierung wurden in den vergangenen Jahren unzählige Prozesse, Maschinen, Arbeitsabläufe und Computer miteinander verbunden, um inzwischen einen Hauptteil der Arbeit zu übernehmen. Dieser automatisierte Teil fällt aus der Beurteilung für die Produktivität.

Gründe für eine verminderte Mitarbeiterproduktivität

Sie möchten die Arbeitsproduktivität berechnen und stellen fest, dass eine sinkende Leistungsfähigkeit Ihren betrieblichen Output negativ beeinflusst? Ein Beobachtungszeitraum über mehrere Monate ist sinnvoll, bevor es herauszufinden gilt, wo die Ursachen liegen. Eine abflachende Produktivität kann mehrere Gründe haben. Hat eine unternehmensinterne Umstrukturierung stattgefunden? Sind Teams nicht optimal zusammengestellt? Gibt es andere Faktoren?

Mögliche Aspekte können sein:

• Probleme in der Produktion durch Wartungen, verzögerte Kundenkontakte, defekte Maschinen

• Unstimmigkeiten im Team hemmen die Produktivität, der Zusammenhalt schrumpft, Mitarbeiter fühlen sich nicht ausreichend unterstützt und ziehen nicht am gleichen Strang.

• Langsame Arbeitsweisen einzelner Mitarbeiter oder des gesamten Kollektivs einer Analyse zuführen.

Welche Faktoren beeinträchtigen die Mitarbeiterproduktivität zusätzlich?

Fallen errechnete Kennzahlen schlechter aus als erwartet, ist dennoch kein voreiliges Handeln notwendig. Vielmehr bedarf es einer gründlichen Ursachenforschung, die sämtliche Aspekte berücksichtigt. Mangelt es beispielsweise an der Erfahrung und Qualifikation von Mitarbeitern oder entsprechen Spezialisierungs- und technische Entwicklungsstufen der Produktion nicht mehr aktuellen State of the Art? Zur Steigerung der Produktivität gibt es gezielte Methoden, die die Inputgröße verringern oder den Output erhöhen. Durch Weiterbildungsmaßnahmen oder den vermehrten Einsatz hoch qualifizierter Mitarbeiter sind ergebnisoptimierte Verbesserungen zu erwarten. Achten Sie im Gegenzug darauf, dass eine steigende Arbeitsproduktivität nicht immer als positiv bewertet werden kann, sofern die Ursachen dafür in kostenintensiven Investitionen liegen.

blog_icons_glossarrWarum Unternehmen eine gezielte Produktivitätsanalyse vornehmen sollten

• Grundlagen für personelle Entscheidungen evaluieren

• exakten Personalbedarf bestimmen

• Organisationsstrukturen überdenken

• Kontrollmechanismen in Unternehmensbereichen ausbauen

• Transparenz steigern

Tipps zur nachhaltigen Steigerung der Arbeitsproduktivität

Ein Analyseergebnis, das nicht zufriedenstellende Produktivitätszahlen auswirft, ist lediglich der erste Schritt in Richtung Korrekturmaßnahmen. Um die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern zu steigern, sind Stückzahlen und Umsätze zwar wichtig, doch die dauerhafte Motivation übernimmt eine mindestens ebenso wertvolle Rolle. Nur zufriedene Arbeitskräfte mit einer ausgeglichen Work-Life-Balance leisten qualitativ hochwertige Arbeit.

Mit diesen Maßnahmen können Sie das Engagement von Mitarbeitern erhöhen:

• Anreizsysteme in bestimmten Bereichen schaffen (Boni, finanzielle Prämien)

• Mitarbeitern Freiräume zur Ideenentwicklung, Prozessoptimierung zugestehen

• Standardprozesse einführen

• Prioritäten einteilen, Zeitmanagement fördern

• Arbeitszeiten und Pausen einhalten

• ergonomische Arbeitsplätze bereitstellen

• Prozesse automatisieren

• flexible Arbeitszeitmodelle anbieten

• Wertschätzung kommunizieren

Fazit

Anhand komplexer Analysedaten haben Sie als Unternehmer oder verantwortliche Führungspersönlichkeit die Produktivitätskennzahlen stets im Blick. Mitarbeiterdaten werden anonym gemessen und Veränderungen lassen sich frühzeitig feststellen. Um Produktivitätskiller zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, sind die Abweichungen von Ist- und Sollwerten gegenüberzustellen. Über den Faktor Arbeit definieren Betriebe das Verhältnis zwischen Gesamtproduktivität und Arbeitseinsatz, die beide zusammen den Output beziffern. Die Teilproduktivität steht jedoch im direkten Abhängigkeitsverhältnis zu automatisierten Technologien, Maschinen und digitaler Software. Eine Erhöhung der Produktivität ist aus diesem Grund nicht zwingend auf eine menschliche Leistungssteigerung zurückzuführen, sondern definiert oft den immer höher werdenden Einsatz technischer Hilfsmittel.

 

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