Candidate Personas

Auch in der Zeitarbeit lohnt sich die Erstellung von Candidate Personas. Sie werden deutlich erfolgreicher rekrutieren. Warum und wie, zeigt dieser Artikel.

Was sind Candidate Personas?

Candidate Personas sind fiktive Repräsentanten der voraussichtlich besten Kandidaten, die für eine bestimmte Stelle (Jobposition) in Frage kommen. Diese Charaktere haben eine eigene Persönlichkeit mit eigenen demografischen Merkmalen bis hin zu einem Gesicht. Sie gehen weit über das klassische Anforderungsprofil hinaus.

Das Anforderungsprofil besteht meist nur aus fachlichen Kompetenzen, die ein Jobinteressent für die Stelle mitbringen muss und evtl. noch nötigen Softskills. Candidate Personas enthalten dagegen eine Reihe wertvoller Zusatzinformationen. Das Abbild eines Idealkandidaten sind sie nicht, denn das wäre die eierlegende Wollmilchsau, die es einfach nicht gibt.

Woher kommt der Begriff?

Personas sind ein klassisches Instrument aus dem Marketing, wo man von Buyer Personas spricht. Indem verschiedene fiktive Kunden definiert werden, versucht man diese gezielter anzusprechen und abzuholen. Damit potentielle Kandidaten zu künftigen Mitarbeitern werden, müssen jedoch sehr komplexe Anforderungen erfüllt sein. Damit ein potentieller Kunde ein durchschnittliches Produkt kauft, ist dies in dem Maße nicht erforderlich.

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Warum sollten Recruiter mit Candidate Personas arbeiten?

Die Arbeit mit Candidate Personas ist eine neue Herangehensweise bei der Suche nach Bewerbern. Recruiter, die Candidate Personas für ihre Jobprofile/Vakanzen haben, verstehen ihre potentiellen Wunschkandidaten besser und können im Recruiting-Prozess gezielt die ansprechen, die nicht nur fachlich, sondern auch in persönlicher Hinsicht am besten für die freie Stelle geeignet sind. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Kandidaten auch dauerhaft im Unternehmen bleiben und gute Leistungen erbringen.

Durch die Arbeit mit Candidate Personas können sich Recruiter aus dem kommunikativen Einheitsbrei der Stellenanzeigen positiv abheben. Die meisten Stellenanzeigen sind inhaltlich und stilistisch mehr oder weniger austauschbar. Von unverwechselbaren Anhaltspunkten, die zu einer Bewerbungsentscheidung führen, sind sie weit entfernt.

Kandidaten erreicht man heute aber mit packenden Inhalten, nicht mit vordergründiger Werbung. Recruiter sollten in ihrer Kommunikation auf Botschaften und Geschichten setzen, mit denen sie potenzielle Kandidaten emotional erreichen. Die Herausforderung liegt darin, die passenden Botschaften zu finden. Hier kommt die Candidate Persona ins Spiel.

 

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Die Vorteile von Candidate Personas

Die Arbeit mit Candidate Personas hilft dabei, die qualifiziertesten Talente, die dazu noch am besten zum Unternehmen passen, anzusprechen und zu einer Bewerbung zu bewegen. Im Detail bedeutet das:

  • Aus einer schwammigen Zielgruppe werden klar definierte Zielcharaktere, deren Bedürfnisse, Handeln sowie Beweggründe für berufliche Veränderungen klar werden.
  • Die Bewerberansprache wird optimiert, indem die passenden, überzeugenden Botschaften formuliert werden.
  • Potentielle Kandidaten werden auf den richtigen Kanälen zum richtigen Zeitpunkt angesprochen.
  • Die gesamte Bewerberkommunikation lässt sich individueller – und damit erfolgreicher – gestalten.
  • Die Candidate Journey kann optimiert werden.

Insgesamt bedeutet das, dass der Recruiting-Erfolg erhöht wird: mehr qualifizierte Bewerber für weniger Kosten, denn das Recruiting-Budget kann viel zielgerichteter eingesetzt werden.

Was umfasst eine Candidate Persona?

  1. Angaben zu Person und Qualifikation
    Neben einem Foto und einem Namen gehören Angaben zum Alter, Geschlecht, Familienstand, Familiengröße, Einkommen und Beruf sowie Informationen zur fachlichen Qualifikation wie Ausbildung, Fähigkeiten und beruflichem Werdegang dazu. Diese Inhalte ähneln dem klassischen Anforderungsprofil.
  2. Motivation des Kandidaten
    Persönliche Ziele oder Unzufriedenheit im Job lassen potentielle Kandidaten über eine berufliche Veränderung nachdenken. Es kann jedoch individuelle Gründe geben, die eine Veränderung erschweren oder verhindern. Wenn diese jeweils bekannt sind, dann kann ein Kandidat mit darauf zugeschnittenen, überzeugenden Botschaften gewonnen werden.
  3. Informationsverhalten des Kandidaten
    Um Kandidaten zu erreichen, müssen die Botschaften dort platziert werden, wo sie sich informieren. Eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung spielen auch Personen, die den Kandidaten beeinflussen. Diese Informationen lassen sich in einem Candidate Persona Datenblatt übersichtlich darstellen.
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Wie erstellt man Candidate Personas?

Zunächst ist wichtig, dass man nicht nur mit einer Candidate Persona arbeitet, sondern mit mehreren (meist 3-4). Der Aufwand der Erstellung ist nicht ohne, da niemand Personas auf Knopfdruck liefern kann. Sie sollen die Arbeit von Recruitern jedoch nicht erschweren sondern sie effizienter machen. Zu viele Personas sind nicht mehr zielführend.

Candidate Personas sind zudem mehr als Fiktion, auch wenn sie „erfunden“ werden. Je realistischer die Personas definiert und beschrieben werden, desto bessere Botschaften können auf sie zugeschnitten werden. Dazu müssen zunächst intern und extern Informationen zusammengetragen werden.

1. Eine wichtige, interne Quelle ist die betreffende Fachabteilung mit dem bisherigen und/oder ehemaligen Stelleninhaber sowie aktuelle, passende Bewerber. Folgende Fragen helfen weiter:

  • Was gefällt dem Mitarbeiter an seiner Arbeit?
  • Wie ist er zu seiner Stelle gekommen?
  • Wie hat ihm die Einarbeitung gefallen?
  • Was wünscht er sich von einem neuen Kollegen?
  • Welche negativen Erfahrungen hat er mit neuen Kollegen gemacht?

2. Informationen erhält man auch dort, wo die Zielgruppe aktiv ist und wo sie sich informiert. Mögliche Fragen sind:

• Was wünschen sich Kandidaten von Arbeitgebern?
• Was bieten andere Unternehmen den Kandidaten?
• Welche negativen Erfahrungen haben Kandidaten im Job gemacht?

3. Stellen Sie Ihre gewonnenen Erkenntnisse und Annahmen in einem Candidate Persona Datenblatt zusammen und extrahieren sie daraus Keywords, sogenannte „Trigger“, für die Ansprache Ihrer Wunschkandidaten. „Trigger“ sind Reizwörter, über die man den Kandidaten anspricht, um sein Interesse zu wecken und letztendlich eine Bewerbung auszulösen.

Tipp: Es gibt nicht DEN einen Idealkandidaten. Erstellen Sie aus den Informationen, die Sie für eine Vakanz gesammelt haben, mehrere Candidate Personas, um eine gewisse Bandbreite an möglichen Profilen zu berücksichtigen.

 

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